Über uns


Entstehung des Vereins

"Klimawandel, Klimaschutz oder Klimaanpassung sind Begriffe, die uns jetzt im Alltag begleiten. Bund, Länder und Kommunen organisieren sich, um diese neuen Herausforderungen meistern zu können. Aber was bedeuten sie für uns Bürger?

Als im Sommer, nach der Flutkatastrophe 2021 an der Ahr, so viele Menschen dahin gefahren sind, wo Hilfe gebraucht wurde, habe ich ganz deutlich gespürt, dass jeder einzelne wichtig ist und dass selbst in so kleinen Gesten wie einer Eimerkette unglaublich viel Kraft liegt, wenn es ein “Miteinander” gibt.

Deswegen habe ich zur Unterstützung von Grünflächenschaffung und Entsiegelung den Verein Grün(h)ecken e.V. ins Leben gerufen. Als Mutter von drei Kindern wollte ich selbst aktiv werden und bin auf die Idee der Dachbegrünung gestoßen, die mich sehr überzeugt hat und mir besonders im Koblenzer Stadtgebiet durch die vielen Innenhöfe mit Garagendächern passend erschien.

Das Wissen, dass bepflanzte Dächer die Entstehung von Hitzewellen vermindern, durch die die Gefahr von Starkregen steigt, hat mich immer tiefgreifender beschäftigt, da somit auch Überschwemmungen verhindert werden können. Diese Idee habe ich weiter getragen und da sie so sehr auf Anklang gestoßen ist, habe ich den Schritt der Vereinsgründung im Januar 2022 gewagt.

(Zitat von Sieglinde Karges, Gründerin des Vereins)

Gedanken und Ideen

Wie wird die Zukunft aussehen? Was sollen wir tun, damit die Zukunft erträglich bleibt? Wenn man sich mit Nachhaltigkeit beschäftigt, öffnen sich viele Bereiche und genau so viele Fragen. Die Industrie, der Verkehr, das Essen… alles spielt eine wichtige Rolle. Alles gehört zusammen! In einem Kreis, in der Wirtschaft wie in der Natur.
Die Wolken lassen es regnen, der Regen kommt in den Boden, die Pflanzen saugen das Wasser und schwitzen. Und dies fördert die Wolken. Und so lange der Boden lebendig ist, kann er das Wasser  aufnehmen.
Und so lange genügend Pflanzen leben, kann es regnen. So entsteht ein harmonisches Gleichgewicht. Und wie sieht es mit unserer Gesellschaft aus? Die Verwaltung organisiert, die Politik entscheidet und das alles für die Bevölkerung, die wiederum wählen kann. Aber um Harmonie zu behalten, braucht man Erklärungen, warum so und nicht anders gehandelt wird. Jede neue Situation wird auch  Unzufriedenheit mit sich bringen, weil die Menschen unterschiedliche Bedürfnisse und Wünsche  haben. Es geht aber um Verantwortung! Kann das System, in dem die Bürger leben, diese  Entscheidungen tragen und damit weiter funktionieren oder nicht? Wenn man zum Beispiel einen Ort  großflächig versiegelt, werden ganz bestimmt viele damit zufrieden sein. Wahrscheinlich entstehen daraus neue Supermärkte mit Parkplätzen und bessere Anbindungen. Aber wenn man dabei erfährt, dass dadurch die Grundwasserbildung, die sowieso seit Jahrzehnten rückläufig ist, verhindert wird, dass daraus die Trinkwasserversorgung gefährdet sein könnte, dass die Biodiversität, die die Grundlage unserer Nahrung ist, schwindet, dass daraus Hitzeinsel entstehen, die Menschenleben kosten, dann bekommt man bestimmt eine bessere Akzeptanz für neue Wege. Eine demokratische Gesellschaft braucht einen lebendigen Austausch! Informationen, Fragen und Antworten sollen im  „Fluss“ bleiben. Der Bürger soll äußern können, was ihm wichtig ist. Er soll auch die Entscheidungen nachvollziehen können. Da diese aufwendige Kommunikationsarbeit die Kapazität einer Verwaltung oft sprengt, können ehrenamtliche Organisationen, wie Vereine, wunderbar diese Verbindung erleichtern. Wie beispielsweise als am 17.02.24 der zukünftige Baudezernent Andreas Lukas den Mitgliedern des Vereins Grün(h)ecken e.V. zum Gespräch einlud. Wir hatten die Möglichkeit unsere Unzufriedenheit, Bedenken und Hoffnungen auszusprechen. Und weitere Gespräche sind geplant. Also um ein harmonisches und demokratisches Miteinander zu fördern, sollte man nicht mehr zögern: Nach Informationen suchen und aktiv sein!

Gedanken von

Sieglinde Karges, erste Vorsitzende des Vereins Grün(h)ecken e.V

Es ist Adventszeit!
Eine Zeit zu warten und sich zu freuen. Ein Kind wird bald das Licht der Welt erblicken und alle warten gespannt und voller Liebe. Und eines Tages ist er da. Das Kind ist so klein, dass es noch gar nichts kann und noch gar nichts besitzt ausser sein friedliches Lächeln. Aber die Liebe, die man verspürt, ist überwältigend. Sie braucht weder Erklärung noch Begründung. Und sie ist das Licht, das uns auf dem Weg führt. Sie lehrt uns Mut, Geduld, Humor und vieles mehr…sie hilft uns leben! Immer wieder und ewig schaut man das so kleine Kind an. Das Kind, das noch ohnmächtig ist, und das uns aber erfüllt. Wir schauen und stauen! Ein Wunder ist geschehen: das ist das Geschenk des Lebens!

Das Leben ist aber nicht nur bei uns Menschen zu finden. Sie ist gleich bei den Tieren und bei den Pflanzen. Das Wasser und die Luft sind auch Leben! Alles gehört zusammen in einer wundervollen Kreise, wo kein Ende und keinen Anfang gibt. Die große Kreaturen, die wir sind, dürfen nicht glauben, dass die kleinere unwichtig sind! Die Regenwürmer sind doch die Krankenschwestern der Böden und die Bienen und ihren Freunden sind die größten
Gärtnern!

Es gefällt mir die Zeit zu nehmen die Natur zu entdecken. Diese Pracht an Farben, Düfte und Aromen. Sie auch zu beobachten durch eine zierliche Mohnblume, eine mächtige Eiche oder einen frechen Krokus. Und ich möchte auch sie respektieren. In dem man nicht ständig sie bändingen, kontrollieren oder unterdrücken möchte. Die Natur trägt in sich so viel Kraft, dass sie sich, und uns, heilen kann.

Wollen wir anfangen den Boden wieder Luft zu schenken? Dass das Wasser wieder ruhiger dadurch fliessen kann? Dass die Pflanzen sich wieder besser ernähern können? Und die Tieren auch. Wollen wir wieder ruhig und liebevoll das größte Geschenk des Lebens, das die Natur als Ganze ist, bewundern?

Es ist Adventszeit.
Eine Zeit zu warten und sich zu freuen!

Gedanken von

Sieglinde Karges, erste Vorsitzende des Vereins Grün(h)ecken e.V

Sehr lange her sind Könige durch Länder, Wüsten und über Berge gegangen, um ein Neugeborenes zu bereichern. Gold, Weihrauch und Myrrhe haben sie ihm gebracht. Heute noch wird an unzähligen Orten Weihnachten gefeiert. Und kleinen Babys wird immer noch das Beste gewünscht. Nur was würden moderne Könige bringen, um ihnen eine gute Zukunft zu ermöglichen?
Geld scheint immer eine gute Option zu sein. Aber wie ist es, wenn die Luft nicht nur schmutzig ist, sondern die Temperatur an die Grenze des Erträglichen kommt, so dass es für Mensch und Tier gefährlich wird. Wenn das Wasser nicht mehr genießbar ist oder sogar rar geworden ist. Wenn die Böden so verseucht, versauert oder verweht sind, dass kaum noch was wachsen kann. Hört sich apokalyptisch an, ist aber leider Realität in immer mehr Regionen. In einer solchen Welt groß zu werden, kann man keinem Kind zumuten!
Wollen wir auch mal König werden?
Vielleicht in dem wir uns bewusst machen, dass alles, was wir tun, oder nicht tun, eine Wirkung hat. Vielleicht in dem wir uns bewusst machen, dass wir nicht ohnmächtig bleiben müssen, dass wir jede Zeit fragen oder hinterfragen können und uns äußern dürfen. Und vielleicht in dem wir uns überlegen, ob ein Verzicht auch wirklich immer ein Verlust bedeutet?
Wollen wir, dass unser Alltag auch dazu beiträgt, dass kleine Babys, hier und in der ganzen
Welt, eine mögliche Zukunft bekommen?


Euch ein gesundes neues Jahr!

Gedanken von

Sieglinde Karges, erste Vorsitzende des Vereins Grün(h)ecken e.V 06.01.2024

 

Heute ist ein besonderer Tag, es ist Muttertag. Und auch wenn wir nicht alle Mütter sind, haben wir aber alle eine Mutter, die uns ins Leben geboren hat. Also heute feiern wir das Leben! Und die Liebe, die wir füreinander empfinden. Die uns dazu bewegt, Tag für Tag füreinander zu sorgen. Diese Liebe, die uns hilft, das kleine Kind beim Wachsen zu unterstützen, zu begleiten, aber auch später loszulassen, dass es sich frei entfalten kann, reich von allem, was man ihm all die Jahre geschenkt hat. All die Nahrung für den Körper, das Herz und die Seele. Dass es selbst in stürmischen Zeiten noch stehen kann. Wie einst, als das Baby im Mutterleib alles bekam, was ihm lebenswichtig war. Ein unfassbares Geschenk, weil dabei keiner, weder Mutter noch Kind, bewusst in dieser Entstehung agieren kann. Man kann es unterstützen oder abbrechen, aber das Leben selbst wächst aus sich
heraus!
Wie im Kreis der Natur. Aus der Muttererde. Der Boden wimmelt voll Leben: Tiere, Pilze, Samen. Und daraus wachsen Pflanzen, die atmen und schwitzen, die auch von Tieren oder Menschen gegessen werden. Und die Luft, das Wasser, die Materien verwandeln sich ständig und selbst das Abgestorbene wird verdaut und kommt ins Lebendige zurück. Diese Harmonie ist voller Zauber und verdient unseren großen Respekt und Vertrauen! Wir müssen nicht zum Beispiel unseren Körper verstehen, um leben zu können. Die Kraft der Natur liegt doch in ihrem Lebenswillen. Wenn wir aber zu oft in das Geheimnis des Lebens eindringen oder eingreifen, schwankt dann dieses wundervolle Gleichgewicht und der natürliche Kreis droht zu brechen. Deswegen ist es Zeit innezuhalten.
Sollten wir nicht alle, Kinder der Erde, voller Anerkennung und Dankbarkeit, unsere Mutter Natur mehr lieben und pflegen?

 

Gedanken von

Sieglinde Karges, erste Vorsitzende des Vereins Grün(h)ecken e.V

Lange habe ich mich gefragt, was wir am liebsten teilen sollten: Träume, Beobachtungen oder Ängste? Was wird uns am besten helfen, um uns auszutauschen, um miteinander in Bewegung zu treten? Veränderungen fallen bekanntlich nicht leicht, aber es sind vor allem die ersten Schritte am schwersten. Wenn man bereit ist, seinen Alltag, oder mindestens einen Teil davon, zu hinterfragen und sich von ein paar Gewohnheiten zu distanzieren, könnte man schon einen frischen Wind spüren. Wie am Anfang eines neuen Jahres, wenn man sich neue Vorsätze überlegt.
Die Tage bin ich auf dem Philosophenweg spazieren gegangen und habe mit Erschrecken den trockenen Laubach gesehen. Ich habe ihn fotografiert und möchte dieses Bild nicht verdrängen. Nur kann ich allein solche Bilder nicht in meiner Seele ertragen. Um meinen Lebensschwung zu behalten, brauche ich, wie wohl jeder Mensch, Hoffnung und Zuversicht. Und die bekomme ich, wenn “wilde Hecken” voll Leben brummen, wenn im Vorgarten oder an der Fassade schöne Spalierobstbäume blühen, wenn Kinder vom Hochbeet Kohlrabi oder Tomaten ernten, wenn die Nachbarn auf einer Bank im Schatten einer Linde ganz spontan picknicken. Dieses schöne Leben ist keine Utopie, vor allem in unserem Viertel nicht. Aber dafür dürfen die bestehenden Bäume nicht Neubauten weichen, Vorgärten nicht Steininsel gleichen und Grünflächen sich in Parkplätze wandeln. Sonst besteht die Gefahr, dass der fast verschwundene Bach allein unseren Alltag prägt.


Und so frage ich ganz offen, für welche (Um-)welt möchtest du dich einsetzen?

 

Gedanken von

Sieglinde Karges, erste Vorsitzende des Vereins Grün(h)ecken e.V

Vorstand


Sieglinde Karges

Die gebürtige Französin Sieglinde Karges lebt seit 2004 in Deutschland. Nach ihrem Diplom in „Geographie Urbanie“ (Stadtplanung) wendete sie sich ihrer Leidenschaft zur Musik zu und studierte Gesang in Lyon und Weimar. Seit 2010 singt sie im Opernchor des Koblenzer Theaters. Als Mutter von drei Kindern möchte sie unsere nähere Umgebung ökologisch und nachhaltig mitgestalten. Im Januar 2022 rief sie den Verein Grün(h)ecken e. V. zur Unterstützung von Entsiegelung und Begrünung ins Leben.

Kathrin Höhler

Angesteckt von Sieglindes Energie, dass jeder selbst im Kleinen etwas bewirken kann, ist Kathrin von der ersten Stunde an Vereinsmitglied und im Vorstand tätig. Durch ihre Arbeit als Winzerin an der Mosel spürt sie die Folgen des Klimawandels jedes Jahr aufs Neue. Auch sie wird durch das Dasein ihrer Kinder immer wieder daran erinnert, wie wichtig grüne Oasen in der Stadt sind, weshalb die Arbeit im Verein für sie eine Herzensangelegenheit ist.